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Bis zum Sitz der Götter - Unsere Olympbesteigung

Der Olymp. Sitz der Götter. Nicht nur den Kennern der griechischen Mythologie ist er ein Begriff. Auf dem Olymp, dem lichterfüllten Berg in den Wolken, lebt Göttervater Zeus mit elf seiner engsten Vertrauten, unter ihnen die schöne Aphrodite, Hera, Poseidon und Athene.

 

Einmal im Leben dort hinauf, hinauf zu den Göttern, warum eigentlich nicht? Doch was viele nicht wissen, der Berg aus der antiken Mythologie ist gar kein Berg, sondern ein ganzes Gebirge. Das Olymp-Gebirge im Süd-Westen der Makedonischen Hauptstadt Thessaloniki erstreckt sich in seinen Ausläufern vom ägäischen Meer bis auf 2.918 m hoch auf den höchsten Gipfel Griechenlands, den Mytikas. Seine Besteigung war bisher eines unserer waghalsigsten Abenteuer. Da wir vorab nicht viel über dieses Unterfangen herausgefunden hatten sind wir etwas leichtsinnig an das Ganze herangegangen. Das ein oder andere Mal hatten wir auf dieser Tour mehr Glück als Verstand. Die Wanderung bis hinauf auf einen der vier höchsten Gipfel, Mytikas, Skolio (2.911), Stefani (2.909) oder Skala (2.866) ist technisch nicht ganz einfach. Bereite dich also unbedingt gut vor auf dein Abenteuer Olympbesteigung. Für uns steht jedenfalls fest: Wir würden es jederzeit wiederholen!

 

Die beste Reisezeit für eine Wanderung im Olymp-Gebirge

 

In den Sommermonaten zwischen Mai und September kannst du bedenkenlos den Aufstieg wagen. Während unten am Meer Einheimische wie Touristen bei 30 Grad im Schatten am Strand liegen oder sich in die türkisfarbenen Fluten der Ägäis stürzen, herrschen hier oben allerdings auch jetzt noch Temperaturen um die 0 Grad. Ein paar Schneefelder in höheren Lagen gibt es meist das ganze Jahr über, aber mit der richtigen Ausstattung (Wanderschuhe, Teleskopstöcke etc.) überwindest du diese schnell und sicher. Aber pass auf, "schnell" ist an dieser Stelle vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Schau wo du hintrittst und sei lieber ein wenig vorsichtiger als zu übermütig. Wir hatten insgesamt drei Schneefelder zu passieren, und was soll ich sagen? Das zweite Schneefeld auf dem Weg nach oben wurde mir zum Verhängnis. Nicht ausreichend abgesichert rutschte der Schnee unter meinen Füßen weg und stürzte tosend in die Tiefe. Ich konnte mich gerade noch mit Hilfe meiner Teleskopstöcke festhalten, die ich tief in die Schneewand bohrte. So landete ich nur auf meinen Knien. Wie tief ich hätte fallen können, möchte ich mir gar nicht vorstellen.

 

Wie kommst du hin?

 

Von Thessaloniki aus fährst du etwa eine Stunde mit dem Auto oder dem Zug bis nach Litochoro, von wo aus du deine Wanderung auf das Dach Griechenlands starten kannst. Alternativ kannst du aber auch weiter hoch bis nach Priònia auf 1.080 m fahren. Eine bergige Serpentinenstraße führt in einer guten Dreiviertelstunde hinauf. Priònia, das ist kein Dorf, sondern nur ein großer Schotter-Parkplatz mitten im Grünen an dem eine schöne, urige Taverne liegt. Das Auto kannst du hier kostenlos abstellen. In den Sommermonaten verkehrt auch ein Bus zwei Mal täglich zwischen Litochoro und Priònia. Um den Parkplatz herum findest du viele Bänke, auf denen die Wanderer, die von den Gipfeln kommen, sich und ihre müden Füße ausruhen können.

  • Der Zug von Thessaloniki nach Litochoro kostet aktuell 9,00 € pro Person. Für ein Taxi zahlst du zwischen 70 und 80 €.
  • Das Taxi von Litochoro nach Priònia kostet dich etwa 25 €.
  • Für die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus zahlst du 12 €.

Viele Wege führen auf die Gipfel: Die Wanderrouten

Es gibt verschiedene Wanderrouten, die alle bis hinauf auf einen der höchsten Gipfel des Olymp-Massivs führen. Welche Route du einschlägst, hängt davon ab, wie viel Zeit du für die Wanderung mitbringst und wie erfahren du bist. Von Priònia aus läufst du gute sieben Kilometer und bewältigst insgesamt 1.900 Höhenmeter. Entscheidest du dich für eine längere Wanderung mit zwei Übernachtungen ab Litochoro, dann bist du etwas mehr als 20 Kilometer unterwegs. Immer entlang des Flusses Enipeas legst du gut 2.600 Höhenmeter zurück.

 

Für dein Abenteuer fernab des Massentourismus’ solltest du mindestens zwei oder drei Tage einplanen. Und so könnte das Ganze aussehen:

 

Tag 1: Litochoro - Hütte „Spilios Agapitos“

Von Litochoro aus wanderst du immer entlang des Enipeas, dem reißenden Fluss, der sich über die Jahrtausende hinweg eine tiefe Schlucht in den Fels gegraben hat. Es geht über saftige grüne Wiesen und über wunderschöne alte Holzbrücken, die den Fluss überspannen und dir den Weg hinauf zu seiner Quelle in Priònia weisen. Das dichte Blätterwerk der vielen Buchen und Kiefern schützen dich vor der sengenden Sonne, die gelegentlich durch das Grün blinzelt und auf dem Enipeas einen glitzernden Tanz aufführt. Immer mal lassen die Bäume einen sehnsüchtigen Blick nach oben zu, auf die Gipfel des Olymps. Auf deinem Weg kommst du vorbei an einer Höhle, in der der Heilige Dionysios als Asket gelebt haben soll und an den beiden nach ihm benannten Klöstern. Das neuere Kloster weiter unten ist noch heute von Mönchen bewohnt. Das alte Kloster wurde 1542 als „Kloster der Dreifaltigkeit“ von Dionysios selbst gegründet. Immer wieder wurde es in Teilen zerstört, zuletzt 1943 durch die Deutsche Wehrmacht, die griechische Partisanen, die sich im Kloster versteckt hielten, angriffen. Doch die alten Klostermauern trotzten allen Unruhestiftern und blicken noch heute aus 900 Metern Höhe erhaben auf das vor ihnen liegende Tal. Das leuchtend sandsteinfarbene Kloster inmitten der bewaldeten Berghänge strahlt eine ganz besondere, romantische Ästhetik aus. Von April bis Oktober kannst du es besichtigen.

Neben unzähligen kleinen Bächen, die als Rinnsale die Schneeschmelze der Gipfel hinunter ins Meer tragen, säumen auch spektakuläre Wasserfälle deinen Weg. Die Wanderung durch die Enipeas-Schlucht ist sehr gut durch gelbe Pfeile und Wegweiser ausgeschildert. Es ist der Internationale Wanderweg E4, den du hier gehst.

 

Bis zum Parkplatz und zur Quelle des Enipeas in Priònia bist du mit kurzen Pausen etwa fünf Stunden unterwegs. Hier angekommen solltest du unbedingt deine Wasservorräte noch einmal auffüllen, denn ab jetzt, wird das Wasser bis hoch auf den Gipfel knapp. Wie wäre es mit einer kleinen Erfrischung, indem du deine Füße in einem der vielen Teiche mit kristallklaren Wasser am Wegrand ausruhst? Wenn du eine Stärkung brauchst, kann ich dir die Ziegensuppe in der Taverne empfehlen. Bis zur Hütte „Spilios Agapitos“ bist du etwa drei weitere Stunden unterwegs. Auf lehmigen Pfaden wanderst du durch einen verwunschener Zauberwald, in dem hinter jedem Baum und auf jedem Stein eine Nymphe zu sitzen scheint. Wenn du kaputt und müde in deiner heutigen Unterkunft ankommst, gibt es nichts schöneres, als erst einmal die Füße hochzulegen und anschließend den Abend mit den anderen Wanderern im Kaminzimmer bei einer erstklassigen Pasta ausklingen zu lassen.

 

Tag 2: Hütte „Spilios Agapitos“ - Mytikas - Hütte „Giosos Apostolides“

Am frühen Morgen geht es fit und munter in Richtung Gipfel. Der Pfad schlängelt sich erst ein Stück in engen Serpentinen hinauf, bevor er sich aufteilt. Weiter gerade aus geht es auf direktem Weg zum Skala, nach rechts hoch zum Plateau der Musen, auf dem sich auch die Hütten B und C befinden. Bist du heute erst in Priònia losgelaufen und damit bereits über drei Stunden unterwegs, empfiehlt es sich, den anstrengenderen Weg zum Plateau zu nehmen, in einer Berghütte einzukehren und erst am nächsten Morgen den Gipfel der Götter in Angriff zu nehmen. Andernfalls läufst du jetzt weiter geradeaus und kommst schon nach knapp einer Stunde an die Baumgrenze. Ab hier wird der Weg steinig und schroff, ein echtes Hochgebirgsidyll. Nach gut zwei Stunden hast du den vierthöchsten Gipfel, den Skala erreicht. Traust du es dir zu und bist du ein erfahrender Wanderer, vielleicht auch schon mal im Gebirge geklettert, dann kannst du dich von hier aus nach rechts wenden. Vor dir tuen sich die gewaltigen Zinnen des Mytikas auf. Du besteigst ihn nun von seiner Rückseite. Der schmale Geröllpfad, der sehr steil hinauf führt nennt sich Kakoskala, was so viel bedeutet wie „schlechte Stufen“ und genau das sind sie auch. Den Mytikas zu besteigen ist eine echte Herausforderung, aber dass es uns die Götter nicht leicht machen, konnten wir uns ja bereits vorher denken. Oben angekommen hast du bei guter Sicht einen atemberaubenden Blick hinüber bis nach Chalkidiki, und im Norden sogar bis zu den Nachbarstaaten Albanien und Bulgarien. Ein Eintrag in das Gipfelbuch ist ein Muss.

 

Wenn du dir nicht sicher bist, ob du den Aufstieg wagen willst, kommst du vom Skala aus auch relativ einfach rüber auf den Skolio, den zweithöchsten Gipfel des Gebirges. Aus 2.911 Metern ist die Sicht mindestens ebenso beeindruckend, und die Wolken liegen dir garantiert auch hier zu Füßen wie ein weiches, weißes Meer.

Genau unter den Gipfeln verläuft das Plateau der Musen, welches du über einen schmalen Kletterpfad von den Gipfeln aus erreichst. Immer wieder kommt es um das Plateau herum auch zu plötzlichem Hochgebirgsnebel. Sollte das der Fall sein, mache lieber eine kleine Pause und gehe erst weiter, wenn du wieder mehr Sicht hast. Es ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn man nicht sehen kann, wohin man tritt. Als sich bei unserer Wanderung plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, der Nebel lichtete, tat sich rechts von mir ein unendlich tief erscheinender Abgrund auf. Viel schlimmer war aber die riesige massive Felswand zu meiner Linken. Mit dem Kopf im Nacken blickte ich an ihr hoch, aber sie schien kein Ende zu nehmen. Mir stockte der Atem, wurde schwindelig, ich bekam Angst. Und ich weiß, dass Angst am Berg das Schlimmste ist, was einem passieren kann. Also drehte ich mich mit dem Rücken zur Felswand und ließ mich langsam an ihr herunter, bis ich mit dem Po auf einem der Felsbrocken saß, um mich zu beruhigen und wieder zu Atem zu kommen. Nachdem ich etwas getrunken und die ganz besondere Stille hier am Berg in mich aufgesogen hatte, fühlte ich mich bereit weiterzugehen. Wie aus dem nichts rannten plötzlich zwei Männer an uns vorbei. Sie rannten! An diesem steilen Abhang, von oben, also vom Mytikas kommend, rannten sie mit kleinen Rucksäcken auf dem Rücken an uns vorbei, hoben kurz die Hand zu Gruß und waren in der nächsten Sekunde auch schon wieder verschwunden. Später sollte sich aufklären, dass es viele dieser Olymp-Marathonläufer gibt. Sie laufen an einem Tag hoch auf den Berg und wieder runter, oder aber sie nehmen sich längere Strecken vor und rennen ein paart Tage am Stück durch das Gebirge. Ich fand das total verrückt.

 

Entlang des Plateau der Musen mit seiner kegelförmigen Schlucht führt ein steiniger aber relativ breiter Weg bis zur Hütte „Giosos Apostolides“, in der du nach deiner anstrengenden Wanderung - auch wenn du nicht rennst - heute einkehren darfst. 

 

Von der unteren Hütte bist auf den Mytikas benötigst du etwa drei Stunden und vom Gipfel bis zur Hütte auf dem Plateau der Musen nochmal eine Dreiviertelstunde. Auch wenn dies keine lange Wanderung ist, solltest du nicht unterschätzen, dass du dich auf fast 3.000 Meter Höhe befindest und dass dir das Erklimmen der Gipfel einiges abverlangen kann. Mache es dir also am Feuer bei einem leckeren Bergtee gemütlich. Die Kräuter für den Tee wachsen allesamt hier auf dem Boden des Olymp-Massivs.

 

Tag 3: Hütte „Giosos Apostolides“ - Priònia - Litochoro

Du kannst heute entweder den gleichen Weg zurück nehmen, den du gekommen bist oder du läufst den direkten aber auch schwierigeren Weg hinab nach Priònia. Vom Plateau der Musen aus geht es gleich sehr steil an einer Felswand bergab. Nach nur wenigen 100 Metern eröffnet sich dir ein unbeschreiblicher Blick über das Enipeas-Tal mit seinen zahlreichen Grüntönen und bis hinaus auf das weite glitzernde Meer. Ein krasser Kontrast zu dem felsigen, unwegsamen Gelände um dich herum, auf dem nur hier und da vereinzelt ein Nadelbaum in der kargen Ödnis steht. Zwischen den schroffen Steinen lugt drahtiges Gestrüpp hervor. Und manchmal, wenn man ein wenig Glück hat, sieht man an diesem Gestrüpp Gämse knabbern oder sich Gebirgsfüchse dahinter verstecken. Hast du den Steilhang hinter dir gelassen, querst du auch im Sommer eines der noch übrigen Schneefelder. Sei hier besonders vorsichtig, damit du nicht abrutscht und eine kleine Schneelawine auslöst.

 

Schon kurz unterhalb dieses Schneefeldes lässt du die felsigen Flanken hinter dir und betrittst wieder die Föhren- und Buchenwälder des Olymp. Das Vogelgezwitscher wird lauter und aus der Ferne kannst du bereits die reißenden Wassermassen des Enipeas hören. Nach knapp drei Stunden erreichst du wieder die Hütte „Spilios Agapitos“, und nach weiteren zweieinhalb bis drei Stunden kannst du deine Füße in das wohlverdiente kühle Nass der Quelle des Enipeas in Priònia halten. Es ist nun dir überlassen, ob du deine Wanderung bis nach Litochoro fortsetzt, dir ein Taxi rufst - das kostet etwa 25 €, du auf den Bus wartest - oder mit einem der vielen Wanderer mitfährst. Hier sind die Menschen gern bereit einen Gleichgesinnten mitfahren zu lassen. Und nach unten müssen sie sowieso, warum also nicht in bester Gesellschaft und sich dabei nochmal über die Highlights des Olymp-Abenteuers austauschen?

 

Malerische Landschaften, verwunschene Zauberwälder, hochalpine Ödnis: 

Das etwas andere Griechenland

 

Das Gebiet rund um den Olymp wurde 1938 zum ersten Nationalpark Griechenlands erklärt. Wer einmal dort war, den wundert es nicht, denn die Bergregion besticht durch eine einmalig schöne und vielfältige Landschaft. Das gesamte Areal ist Biosphärenreservat und beherbergt neben Gämsen, Murmeltieren, Füchsen und Rehen auch Wildschweine und seltene Wildkatzen. Bis 2008 hat es sogar noch Bären in dieser Gegend gegeben. Es ist das Ursprüngliche, was einen in der Region rund um den Olymp-Nationalpark fasziniert. Die unberührte Natur, fernab menschlichen Eingreifens, besticht durch traumhafte Kulissen aus malerischen Wasserfällen, unbändigen Strömen aber auch romantischen Bachläufen, die sich ihren Weg über karges, alpines Terrain und durch saftige, moosgrüne Täler schlängeln. Es ist die wilde Schönheit, die ihre Besucher mit bedrohlichen Schneefeldern, umgestürzten Bäumen und verfallenen Wegen verzaubert. Ein Sehnsuchtsort für jeden Naturfreund. Unaufgeregt und gewaltig zugleich.

Neben vielen Kräutern und heimischen Beeren wachsen in der Region auch Erdbeerbäume. Sie stellen eine der Grundlagen für den Tsipouro dar, einen Tresterbrand und eine Besonderheit der makedonischen Küche. Der klare Schnaps wird überall, auf ganz besondere Art aber in den Tsipouradika ausgeschenkt. In den traditionellen Tavernen bestellst du als Gast kein Essen, sondern eine Runde Tsipouro und zu jedem Schnaps den du bestellst, bekommst du eine griechische Köstlichkeit, Mezede genannt, gereicht. Vorrangig findest du die Tsipouradika heute noch in der schönen Hafenstadt Volos

 

Einfachste Unterkünfte, größte Herzlichkeit: Die drei Hütten auf deinem Weg

 

Die Hütte „Spilios Agapitos“ 

liegt auf 2.100 Metern. Sie ist sehr gut ausgestattet, verfügt über WLAN, ein großes Außengelände, ein gemütliches Kaminzimmer, in dem du dich nach deiner langen Wanderung aufwärmen kannst und im Gegensatz zu den übrigen Hütten sogar über Waschräume mit „richtigen“ Toiletten. Die Hütte kann bis zu 110 Personen aufnehmen. In den Sommermonaten arbeiten bis zu acht Leute hier, die dir ein leckeres Frühstück, Mittag oder Abendessen zaubern und dich mit reichlich Tipps für deine Bergtour versorgen. Übrigens: Die Spaghetti Bolognese waren, nach meiner anstrengenden Wanderung in strömendem Regen, die besten meines Lebens. Sorry nach Italien, aber so war es.

Die Hütte „Christos Kakalos“

liegt auf 2.650 Metern am unteren Rand des mystisch anmutenden Musen-Plateaus. Die kleinste der drei Berghütten ist sehr heimelig und einfach ausgestattet. Nach der anstrengenden Wanderung braucht es aber auch nicht viel mehr als ein Bett. 18 Wanderer können die Hüttenbetreiber hier oben beherbergen. In einer kleinen Küche werden einfache Speisen, vor allem aber wärmender Bergtee zubereitet, den du dir - selbst im Hochsommer - dick eingekuschelt in dem gemütlichen holzvertäfelten Gemeinschaftsraum schmecken lassen kannst.

 

Die Hütte „Giosos Apostolides“

ist auf 2.700 Metern die höchstgelegene Hütte direkt am Krater des Plateau der Musen, nur kurz unterhalb der vier Hauptgipfel. Bei klarer Sicht bietet sie einen atemberaubenden Blick auf den Stefanie, den Thron der Götter, der sich wie der aufgestellte Kamm eines Leguans erhebt und auf den höchsten Gipfel dahinter, den Mytikas. 

Neben zwei Schlafräumen für insgesamt 80 Gäste gibt es auch hier ein Kaminzimmer, in dem du dich bei einer dampfenden Tasse Bergtee, mit Olymp-eigenem Honig, aufwärmen kannst. Die Hüttenbetreiber halten außerdem warme Wolldecken für durchgefrorene Wanderer bereit und reichen dir neben Wurst- und Käseplatten auch gern eine heiße, leckere Gemüsesuppe. Die Waschräume befinden sich außerhalb des steinernen Haupthauses und abgesehen davon, dass das Wasser hier oben eiskalt ist, ist es am Ende des Tages auch meist recht knapp. Warmes Wasser gibt es übrigens auf keiner der drei Hütten. 

 

Wandern auf 3.000 Metern: Was muss wirklich mit?

 

Für eine Wanderung zum Haus der griechischen Götter benötigst du nur leichtes Gepäck. Neben festem Schuhwerk - falls du auf die Gipfel steigen möchtest, sollten dies unbedingt Wanderschuhe sein - erleichtern dir Teleskopstöcke den Auf- und Abstieg. Für die Übernachtung(en) darf ein Hüttenschlafsack nicht fehlen, ein schnelltrocknendes Handtuch und Badelatschen oder Flip Flops für die Duschen. Regenjacke, Sonnenhut und/ oder Sonnencreme müssen auch mit. Zu oft wird die Höhensonne unterschätzt, aber einem Sonnenbrand kannst du relativ einfach vorbeugen. Wichtig ist auch genügend Wasser mit auf deine Wanderung zu nehmen. Das letzte Mal die Flaschen auffüllen kannst du in Priònia, danach wird das Wasser knapp.

Und beim Zeus, nimm unbedingt warme Kleidung mit auf deine Wanderung, die du nach und nach anlegen kannst, je höher du kommst. Ich habe den Fehler gemacht, zu denken, dass es Ende Juni sicher nicht so kalt werden wird. Aber während es unten am Meer 30 Grad warm ist, kann es auf 2.900 Metern ganz schön kalt sein. Ich jedenfalls habe trotz Schlafsack und Wolldecke nachts ganz schön gefroren. 

 

Ab ins kühle Nass - die Olympische Riviera

 

Wanderungen in Griechenland kann man übrigens auch super mit einem Badeurlaub zum Beispiel an der Olympischen Riviera verbinden. Sandstrände reihen sich an Kieselstrände, in den Gassen der kleinen Ortschaften sitzen Griechen bei einem Glas Wein und einer Partie Tavli, und in den Tavernen werden einfache Köstlichkeiten und natürlich der landestypische Tsipouro gereicht. 

 

Die Riviera erstreckt sich von Katerini im Norden ganze 80 Kilometer bis nach Pori im Süden. Hier treffen die Ausläufer des Bergmassivs auf den Thermaischen Golf. Wenn du unverfälschten, authentischen Hellas-Urlaub an der Küste machen möchtest, bist du hier genau richtig.

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