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Nele - Zwischen Panikattacken und Nomadenleben | Teil 2

„You can’t go back and change the beginning. But you can start where you are and change the ending.“ C. S. Lewis

Inzwischen führst du das Leben einer Digitalnomadin, dass heißt, du bist nicht mehr fest an einen Ort gebunden, sondern lebst und arbeitest ortsunabhängig. Du hast sehr lange hin und her überlegt, ob du das „Abenteuer“ Nomadenleben wagen sollst oder nicht. Was hat letztlich den Ausschlag gegeben?

Mein eigenes Lebensmotto! Für mich ist das Schlimmste, sich irgendwann fragen zu müssen: „Was wäre, wenn…?“. Probieren und scheitern oder herauszufinden, dass es nicht das Richtige war, ist für mich einfacher zu verkraften, als es nie versucht zu haben. Ich bin ein Mensch, der sehr stark auf seine Intuition hört und mein Gefühl hat mir einfach gesagt, ich muss das jetzt machen. Ich habe durch die Panik viele Jahre meines Lebens nicht richtig genießen können. Eigentlich kann man sagen, meine ganze Jugend war nicht so frei, unabhängig und lebensbejahend wie vielleicht bei anderen Menschen. Für mich sind all diese Momente, die Lebensfreude, die Freiheit, vor allem auch die innere Freiheit, nicht selbstverständlich, und ich habe das starke Bedürfnis diese auszuleben und ja, vielleicht auch ein bisschen die verlorene Zeit nachzuholen.

 

Erzähle uns doch mal von diesem Nomadenleben. Was tust du den ganzen Tag?

Kein Tag ist wie der andere, und genau das liebe ich daran. Ich kann mir komplett frei einteilen, wie lange ich täglich an welchem Projekt arbeite und wie viele Ausflüge ich in dem jeweiligen Land, in dem ich gerade bin, mache. Aktuell sieht mein Alltag aber so aus, dass ich aufstehe und mit meinem eigenen Journal Me and my Journal an den Strand gehe. 

Was heißt das? Magst du einmal das Prinzip des Journaling erklären?

Beim Journaling schreibe ich quasi über meine Gefühle und stelle mir selbst Fragen, warum ich mich in manchen Situationen fühle, wie ich mich fühle, wie ich damit in Zukunft besser umgehen kann, oder was meine Ziele für die nächsten Wochen sind. Es ist für mich ein tolles Tool der Selbstreflektion. Ich lerne mich und meine Gefühle dadurch besser kennen und verstehen und kann somit innerlich wachsen.

 

Und wie geht dein Tag dann weiter?

Anschließend arbeite ich vom Coworking meiner Unterkunft aus. Das kann man sich wie ein Großraumbüro vorstellen, wo alle digitalen Nomaden zusammen arbeiten. Dann gibt’s irgendwann Lunch, meistens mit jemandem vom Coworking und später Dinner und abends gehe ich dann oft Tanzen. Ich habe hier meine Leidenschaft für Bachata entdeckt und gehe regelmäßig zum Tanzunterricht.

 

Das habe ich auf Instagram gesehen. Man spürt deine Lebensfreude und den Spaß beim Tanzen in jedem deiner Videos. Wenn wir aber noch kurz beim Job bleibe: Was genau arbeitest du? Womit verdienst du dein Geld? 

Ich habe Calls mit meinen Kunden, die ich entweder bezüglich Instagram berate und denen ich zeige, wie sie über die Plattform Kunden gewinnen. Oder aber ich habe Calls mit meinen Mentoring Teilnehmerinnen, denen ich dabei helfe, ihr eigenes Online Business aufzubauen. Das ist auch mein Herzensprojekt. Zudem kümmere ich mich um mein eigenes Marketing, schreibe Blogbeiträge, Instagram Posts oder Newsletter, mache die Buchhaltung, schreibe Rechnungen. Kein Tag ist gleich. Meist arbeite ich von 7 Uhr morgens bis etwa 13 oder 14 Uhr.

Und hast du dir dein Nomadenleben im Ausland so vorgestellt? Welche Herausforderungen kamen auf dich zu, mit denen du vielleicht gar nicht gerechnet hast?

Nein, ich habe es mir ehrlich gesagt leichter vorgestellt. Am Anfang war ich ganz schön überfordert mit meinem „neuen“ Leben. Es warten überall Verlockungen. Man muss sehr diszipliniert sein, um da dranzubleiben. Zu Beginn war mein Plan ganz viel zu reisen und viele Orte in Mexiko zu besuchen. Schnell habe ich dann aber gemerkt, dass das digitale Nomadentum eben nicht mit meiner Weltreise vergleichbar ist. Wenn du viel sehen willst und viel reisen willst, dann leidet die Arbeit. Deshalb habe ich mich dann irgendwann dazu entschieden, doch länger an einem Ort zu bleiben. Zudem ist manchmal der Spagat zwischen dem Leben hier und dem Leben zuhause nicht so einfach. Manchmal spüre ich so einen Erwartungsdruck von außen aber auch von mir selbst. 

 

Wie meinst du das?

Einerseits erwarten Freunde und Familie zuhause, dass man sich regelmäßig und oft meldet. Gleichzeitig möchte ich aber die Zeit nutzen, mich mit Menschen vor Ort zu vernetzen, dann brauche ich ab und zu auch mal wieder Zeit für mich oder eben meine Arbeit. Es ist teilweise schwer das auszubalancieren und man hat das Gefühl, niemandem richtig gerecht zu werden.

Trotzdem – ich liebe es! Jeden Tag komplett frei für mich gestalten zu können macht mich unglaublich glücklich, und ich bin auch der Überzeugung, dass es mir und meiner Gesundheit gut tut. Ich habe die Möglichkeit auf meinen Körper und auf meine Gefühle zu hören, mir Pausen und Rückzug zu gönnen wenn ich es brauche und viele soziale Kontakte zu knüpfen, wenn mir danach ist.

 

Schränken die Panikattacken oder Ängste dich in deinem „Leben überall auf der Welt“ irgendwie ein?

Also was das Schnorcheln angeht schränkt es mich noch ein, weil ich eben nicht ins Wasser gehe. Das ist schade aber kein Weltuntergang. Ansonsten schränkt es mich mittlerweile aber kaum noch ein. Hier im Hostel haben wir einen Hund. Ich bin jetzt zwar nicht diejenige, die kuschelnd mit ihm in der Ecke liegt, aber ich lebe mit ihm und das ohne Panik, nur mit Respekt.

Und weil das sicher einige Leser:innen interessieret: Was sind deine monatlichen Kosten, also was musst du einnehmen, damit du dir dieses Leben finanzieren kannst oder im besten Fall vielleicht sogar etwas übrig bleibt?

Das kommt natürlich ganz auf den Lebensstil an. Mexiko ist echt nicht so günstig wie gedacht. Ich lebe zwar in einem Coworking-Hostel, deshalb ist bei mir die Unterkunft günstiger, dafür gehe ich fast jeden Tag essen, weil die Küche nicht so toll ist. Eine Freundin von mir hatte ein AirBnb, was teurer ist, hat dafür aber viel selbst gekocht. Also da liegt die Preisspanne mit dem Geld für die Tools, die man im Business braucht, schon bei €1.500 – 2.500 im Monat. Je nach Anspruch. Günstiger geht natürlich immer. Aber man will ja auch nicht jeden Cent umdrehen.

 

Ich möchte dir gerne ein Zitat mitgeben, bei dem ich finde, dass es sehr gut zu dir und deiner Geschichte passt. Was meinst du? „You can’t go back and change the beginning. But you can start where you are and change the ending.“ C. S. Lewis

Da bekomm ich Gänsehaut! Genau so ist es und genau das ist das, was mir so am Herzen liegt und was ich den Menschen und auch deinen Lesern gerne mitgeben möchte! Es ist nie zu spät sein Leben umzukrempeln und egal wie aussichtslos die Grundsituation erscheint- nichts ist unmöglich. Hätte mir jemand damals, als ich diese schlimme Phase hatte und nicht mal mehr zum Eisessen mit Freunden raus bin, dass ich 2016/17 eine Weltreise alleine mache und 2021 mit meinem eigenen Onlinebusiness unterwegs bin - ich hätte ihn ausgelacht. Aber das geht. Mit der eigenen Gedankenkraft und der Arbeit am eigenen Mindset ist so vieles möglich.

 

Und abschließend noch eine Frage, die mir selbst neulich in einem Podcast gestellt wurde und die mich lange Zeit unterbewusst umtrieben hat: Wie definierst du Glück?

Schwierige Frage. Für mich ist Glück etwas, was ich in erster Linie in mir selbst finde. Im Außen kann noch alles so perfekt sein, wenn ich mit mir selbst nicht glücklich bin und bei mir selbst nicht aufgeräumt habe, wird mich auch das perfekte Leben nicht glücklich machen. Deshalb ist Glück für mich eine Entscheidung und eine stetige Arbeit an sich selbst.

 

 

 

„Glück, oder glücklich sein, ist eine Entscheidung“. Das und vieles andere nehme ich jetzt erst einmal aus unserem Gespräch mit. Vielen Dank für die inspirierenden Worte und dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast, liebe Nele.


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