Ich habe viele Frauen in meinem Umfeld, die mich inspirieren. Zu ihnen zählt auch Rike. Chefredakteurin eines Norddeutschland Magazins, Mutter zweier Kinder, nahezu Vollzeit-Projekt Managerin und mit Laib und Seele Netzwerkerin. Das alles und noch viel, viel mehr ist Rike. Wäre das Wort nicht so daneben, ich würde sie als Powerfrau bezeichnen, aber von einem Mann, der all das in sich vereint, spreche ich ja auch nicht als Powermann. Um also bei Rike zu bleiben: Sie scheint es hinzukriegen...
Ich hingegen konnte nicht schlafen, musste ihn andauernd ansehen, wie er so friedlich da lag. Dem gegenüber stand das andere Extrem: mein weinendes, schreiendes Baby, was sich nicht anders ausdrücken vermochte, was immer weiter schrie. So manches Mal war ich in einer solchen Situation überfordert. Hatte er Hunger? War ihm zu warm? Oder zu kalt? War es eine volle Windel? Wollte er einfach nur näher an mich heran, um geborgen und warm zu kuscheln? Oder wollte er schlafen und konnte nicht?
Bevor ich Mutter wurde, habe ich nicht im entferntesten auch nur erahnen können, welchem Hass sich Mütter manchmal ausgesetzt sehen. Und zwar stillende Mütter, die in Cafés oder irgendwo in der Öffentlichkeit ihre Brüste "auspacken", um ihr Kind zu ernähren, die also eigentlich nur das Natürlichste der Welt tun. Oder nicht-stillende, also Flaschen-Mamis, die ihrem Kind eben das, das Natürlichste der Welt, verwehren.